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RAMENCADO

2. Mai 2018

Wer an japanische Küche denkt, dem fällt wahrscheinlich zuerst Sushi ein. Der Japaner aber isst ein ganz anderes Gericht noch viel lieber: Ramen. 5000 Ramen-Läden soll es allein in Tokio geben, jetzt erobern die Nudeln die ganze Welt. Auch in Nürnberg hat jetzt eine Ramen-Bar aufgemacht: „Ramencado“.

Binh Minh Vu hat eigentlich genug zu tun. Sein Sushi-Restaurant „CoDung“ an der Färberstraße läuft prächtig, für das Online-Bewertungs- portal „Tripadvisor“ ist es gar das beste Sushi-Lokal der Stadt. Dem Restaurant-Chef ist das aber nicht genug. Gleich gegenüber hat er „Ramencado“ eröffnet – und das verbindet gleich zwei Foodtrends: Avocados für Gesundheitsbewusste, Ramen für all diejenigen, die es ein wenig deftiger mögen. „Ich reise viel“, sagt Binh Minh Vu, „und dabei probiere ich so viele unterschiedliche Dinge, die es hier gar nicht gibt.“ Ramen zum Beispiel – die kennt man hier eher als Instant-Variante mit Pülverchen im Becherchen. Aber das wird sich jetzt ändern, der großen Nudelmaschine sei Dank. Die wurde extra aus Japan geliefert, steht jetzt in der kleinen Küche des „Ramencado“. Wochenlang wurde geprobt, welches Rezept wohl die besten Nudeln liefert. Freilich, Nudeln allein machen noch nicht ganz glücklich – wobei, vielleicht ja doch? Nein, es kommt auch auf die Brühe an – und der kann man im „Ramencado“ hinter der Theke am Fenster beim Köcheln zuschauen. „Wir lassen unsere Brühen sechs bis acht Stunden lang köcheln“, sagt Binh Minh Vu. Genug Zeit für Hähnchen und Schweineknochen, den ganzen Geschmack an die Brühe abzugeben. Dazu noch diverse Einlagen – Schweinebauch, marinierter Schweinenacken, Porree, Pilze, Frühlingszwiebeln, wachsweich gekochte Eier, gehacktes Hähnchenfleisch – schon steht der Teller dampfendes Glück auf dem Tisch.

Wer im Sommer nicht ganz so gern Suppen schlürft (ja, der Japaner würde schlürfen, Nudeln abzubeißen bringt schließlich Unglück), der findet im „Ramencado“ aber auch erfrischendere Alternativen. Den Sashimi-Salat zum Beispiel, der passend zum Namen des Lokals natürlich mit Avocado serviert wird. Oder: Ein Curry mit Hähnchen und Gemüse in Avocado-Kokos-Curry Sauce. Wer dann immer noch nicht genug von dem Super- food Avocado hat – das gibt es hier auch als Nachtisch.

Ein schlechtes Gewissen muss man nicht haben, Avocados sind gesund (steht zumindest so auf der Tafel im Lokal).

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